Ideen-Börse gegen Altersarmut

Wall-Corner-Gardening

Wenn die Welt in Grau, Beton und Asphalt versinkt, wird es Zeit, dem etwas entgegen zu setzen… Zum Beispiel ein kleines Gärtlein….

Angeregt durch eine Nachbarin, die auch etwas gegen den Verkehr, den Lärm und die Abgase in der Gasse tun wollte, kam ich auf diese Idee. Eine weiterre Inspiration waren mir auch die Mini-Gärten in Schlaglöchern des Australiers Steve Wheel…

Und so nahm ich eine Pflanze, es war ein buntes Chysanthemen-Arrangement, etewas Blumeneerde, Pappe, Nylonfolie von der Blumenverpackung und ein paar Rasenstrücke und Steine… und auch ein paar Farben… und schon war das erste Wall-Corner-Gardening-Objekt in einer Hausmauer-Ecke…

Ideen-Börse gegen Altersarmut

Fehlende Kinderbetreuungsplätze + Teilzeitarbeit = Altersarmut

Dass sich die ÖVP im Wahlkampf schließlich und endlich doch in Richtung „Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung“ bewegte, hatte triftige Gründe, wie sich gerade jetzt in der Teuerungszeit zeigt: z.B. die rasch steigende Altersarmut bei Frauen! Davon sind besonders die Bezieherinnen niederster Pensionen betroffen, die im September nicht einmal denselben Teuerungszuschuss bekamen, wie die anderen Pensionist:innen, nämlich nur 300 statt 500 €. Die Gründe, warum manche Frauen heute so niedere Pensionen haben, liegen erwiesenermaßen auch in den langen Unterbrechungen der Berufsarbeit, der hohen Teilzeitrate und dem erzwungenen Ausweichen auf prekäre Arbeitsverhältnisse während und nach der Familien-Phasen. Schon als mein heute 34-Jähriger Sohn klein war, trommelten die Gewerkschafterinnen: Je früher Frauen wieder in den normalen Arbeitsmarkt eintreten können, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den letzten Jahren ihres Berufslebens noch gut verdienen können und eine gute Pension kriegen. Was war aber, wenn eine Frau in einer Gemeinde lebte, in der es eben KEINE verlässliche, ganzjährige Kinderbetreuung gab? Und davon gibt es in Tirol heute noch viel zu viele! Ältere Frauen bekamen nach einer Unterbrechung oft gar keine normale Anstellung mehr und gingen aus der Teilzeit oder der Arbeitslosigkeit in Pension. Dann kam auch noch die Änderung des Durchrechnungszeitraumes bei der Pensionsreform 2003 unter Schüssel. Damit sind heute ausgerechnet die, die sich zugunsten der Familie immer zurücknehmen mussten, am Ende auf den Sozialmarkt oder die Caritas der Gesellschaft angewiesen. Für sie ist dieser Zug längst abgefahren! Aber wenn jetzt nicht schnell am Rädchen „Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung“ gedreht wird, setzt sich diese Ungerechtigkeit noch viele weitere Jahrzehnte fort. Das ist nicht nur kein Kindergeburtstag, sondern vor allem auch kein fröhliches Pensionisten-Kaffeekränzchen!  

Das war mein Leserbrief zum Artikel „Kindergeburtstag ist das keiner“ in der Tiroler Tageszeitung vom 3. Oktober 2022, Seite 3:

Thema des Tages: „Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung

Leserbriefe zu schreiben und auf den Facebook-Seiten von Zeitungen Artikel mit anderen Usern zu diskutieren ist eine konkrete Aktion (Nr. 4) zur Idee 12: „Tagesaktuelle Themen aktiv diskutieren.“

Dieses Thema (Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung) ist hochaktuell, da es im „Tiroler Landtagswahlkampf 2022“ als eine Koaltionsbedingung ins Spiel gebracht wurde. Der Artikel dazu erschien an dem Tag, an dem ÖVP und SPÖ ihre Sondierungsverhandlungen abgeschlossen hatten, und unmittelbar vor dem Beginn der Koalitionsverhandlungen standen. Beim Zustandekommen der ÖVP/SPÖ-Koalition dürft der Rechtsanspruch eingeführt werden.

Durch das Beteiligen an dieser Diskussion in den Medien, kann wirkungsvoll gegen Altersarmut gearbeitet werden.

Allgemein, Ideen-Börse gegen Altersarmut

Ideen-Börse gegen Altersarmut bei Frauen

Eine Börse ist nicht nur eine kleine Tasche für Bargeld, sondern auch ein Gebäude bzw. ein Marktplatz für den Handeln mit Vermögenswerten. Bei einer „Ideen-Börse“ wird nicht mit „Vermögenswerten“ sondern mit Ideen und nicht finanziellen Kapitalsorten „gehandelt“.

Der Aufbau der Ideen-Börse besteht aus zwei Phasen:

1) Individuelle Phase: Durch ein Punktesystem für Aktivitäten sollen Frauen zuerst ihre Ist-Situation beschreiben und bewerten, um anschließend ein Soll-Ziel zu definieren, und die für sich passende Maßnahmen (Ideen) zu seiner Erreichung zu entwickeln

2) Gesellschaftliche Phasen: Die Teilnehmerinnen der ersten Phase sollen ihre Maßnahmen und Lösungen auf einem virtuellen Marktplatz (Börse) anbieten, wo sie anderen Betroffenen oder Personen oder Institutionen, die mit Altersarmut bei Frauen konfrontiert sind, als Vorbild oder Ideengeber dienen.

1.Phase: Individuelles Punktesystem.

„Ist“-Zustand: Die Teilnehmerin erhält nach einer Einführung eine Punktetabelle, in der sie täglich Punkte für ihre Aktivitäten in verschiedenen Kapital-Kategorien vergibt. Nach einer Woche wertet sie für sich die Tabelle aus und sieht ihre „Ist-Situation“, also welche Kapital-Mix sie hat.

Das wiederholt sie 2 bis 4 Wochen lang, wobei sie vielleicht die Tabelle um einige Kategorien erweitern wird. Dabei werden die Zahlen der Woche in eine weiter Tabelle eingetragen.

Sie erkennt tägliche Fixpunkte (6-7 Punkte pro Woche) und variable Punkte (Weniger Punkte)

Soll“-Zustand: Wenn sich Aktivitäten mit besonders hohem Punkteertrag herauskristallisieren, können individuell A-, B-, C- … X-Aktivitäten definiert und bewertet werden.

Dann legt die Teilnehmerin für sich Ziele fest: Sie bestimmt also, welche Aktivitäten eine bessere Punkte-Bilanz aufweisen und künftig vermehrt werden sollen, um ihr Gesamt-Kapital zu vermehren.  Auf diese Weise wird die betreffende Frau sensibilisiert für die Wertigkeit und Auswirkung der verschiedenen Aktivitäten auf den eigenen Kapitalmix.

2. Phase: Gesellschaftliche Ebene:

Haben die Frauen für sich Muster-Aktivitäten entwickelt, können mit diesen an die „Ideen-Börse“ gehen. Die Einteilung der Kategorien bleibt gleich. (Kapitalsorten, A-, B-, C-…Aktivitäten). Das heißt: Zur Steigerung des Sozialkapitals können folgende Aktivitäten gesetzt werden… Wünschenwerterweise sollte es hier auch eine Forums-Funktion geben, wo die einzelnen „Anbieterinnen“ mit ihren „Abnehmerinnen“ oder mit „Vermittlerinnen“ kommunizieren können. Für die Durchführung einer Musteraktivität kann die Abnehmerin oder Vermittlerin an die Anbieterin Punkte vergeben.

Dazu soll eine Website entwickelt werden.

Die Punkte-Tabelle.

Die Kreuztabelle, auf der man eine Woche lang die täglichen Punkte bei den verschiedenen Kapitalsorten eingeträgt.

In der Punktetabelle werden für verschiedene Einzelaktivitäten am Tag Punkte in  verschiedenen Kategorien („Kapitalsorten“) zugeordnet.

1) Sozial-Kapital: Die Aktivität erfolgt gemeinsam mit anderen Personen, Freunden, Bekannten,

2) Kultur-Kapital: Konsum einer kulturellen Aktivität: Kino, Theater, Ausstellung, Lesung…

3) Kreativ-Kapital: Bildungs-Kapital: Lernaktivitäten, z.B. Sprachkurs, Uni, Volkshochschule, Kreativ-Kurs, aber auch das Bereitstellen von Lern- oder Informationsmatierialien…

4) Kreativ-Kapital: man verwertet die Aktivität kreativ, oder die Aktivität ist kreativ, Zeichnen, malen, schreiben, fotografieren, Internet-Aktivität (Content erstellen: Facebook-Posting)

5) Bewegungs-Kapital: Der Körper wird betätigt, gehen, laufen, Rad fahren, schwimmen….

6) Politisches Kapital: alle politischen Aktivitäten: politische Veranstaltungen besuchten, mit Politikern in Kontakt treten, mit anderen Politisieren, ein Politisches Blog schreiben, selbst in einer Partei oder politischen Initiative mitmachen….

7) Hauswirtschafts-Kapital: kochen, putzen, waschen, reparieren, organisieren, umbauen, einkaufen gehen, was halt so alles zu tun ist…

8) Ökonomisches Kapital: Vorhandene Sachen als Ressource benutzen, z.B. Auto, oder etwas in anderen Wirtschaftszweigen konsumieren: Gasthaus, Fachhandel,

9) Finanzielles Kapital: Geld verwalten, einnehmen, ausgeben,

10) Arbeits-Kapital: wenn Dienstleistungen oder Arbeitsleistungen für andere auf Auftrag oder im Voraus erbracht werden

11) Verein/ 12) Institution: Wenn die Aktivität im Rahmen eines Vereins oder einer Institution erfolgt.

Bei der Ausgaben/Einnahmen-Kategorie wird erfasst, ob eine Aktivität insgesamt Geld oder Sachleistungen kostet oder einbringt. ( – oder + )

Diese Wochentabellen werden dann evaluiert. Was macht eine Person im Laufe der Woche? Welche Kapital-Sorten werden dabei verwendet? Kann man Muster erkennen? Gibt es Vorlieben? Das Vergeben der Punkte dient der Verdeutlichung der Ressourcen einer Person.

In einem parallelen Tagebuch können erste Aktivitäten mit mehreren Punkten beschrieben werden. Dabei geht es darum, zu erkennen, mit welchen Aktivitäten möglichst viele Punkte erzielt werden und auf einem „Konto“ auf der Punktebank gutgeschrieben werden können.

Z.B. Eine Person unternimmt einen Kinonachmittag mit anschließendem Gastrobesuch mit einer anderen Person gemeinsam und fährt mit dem Fahrrad zum Treffpunkt und geht zu Fuß gemeinsam zum Lokal, und dann noch ein Selfie ins Internet stellt.. (1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9= 8 Punkte, Ausgaben: 20,10€, Wirschaftsbetriebe: Kino und Restaurant)

Gibt es in dieser Phase mehrere Personen gleichzeitig, kann auch ein kompetitives Element eingeschaltet werden. Wer mehr Punkte sammelt, bekommt eine Belohnung in Form von Anerkennung, Lob, einem kleinen Geschenk.

Die Punkte-Bank:

Eine einfache Einnahmen/Ausgaben Rechnung. Mit den Punkten kann auf der „Ideen-Börse“ gehandelt werden. Damit wird die Kapital-Entwicklung sichtbar.